Der Watzmann rief
Vor 61 Jahren rief der Watzmann
Und die Pfaffenhofener Naturfreunde stellten im August 1962 ein Gipfelkreuz auf.
Vor 61 Jahren, im August 1962, errichteten mehrere Mitglieder der Pfaffenhofener Ortsgruppe der Naturfreunde auf der Watzmann-Südspitze ein neues Gipfelkreuz. Weil das Wetter letztes Jahr an dem runden Jubiläum zu schlecht war, stiegen dieses Jahr einige Naturfreunde auf den 2713 Meter hohen Gipfel.
Von den damaligen Gipfelkreuz „Errichtern“ leben heute nur noch wenige. Damals haben sie die berüchtigte Ostwand geklettert, deren Ziel der Südgipfel ist. Auf diesem Stand ein verfallenes Provisorium aus Wasserleitungsrohren, das durch die extremen Witterungseinflüsse arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Wie zu jener Zeit üblich folgte der Idee das Organisieren. Die Naturfreunde beschafften sich in der örtlichen Eisenwarenhandlung günstige Vierkant-Rohre, liehen sich ein Schweißgerät und fertigten die Teile für das geplante Gipfelkreuz in Heimarbeit. Ebenfalls geliehen war der VW-Bus, mit dem die Teile des Kreuzes nach Berchtesgaden transportiert wurden. Von Ramsau aus stiegen die Pfaffenhofener Naturfreunde mit ihrer Last zur Wimbachgrieshütte auf, wo sie vom damaligen Hüttenwirt Toni Piatke freudig begrüßt wurden.
Am 25. August ließen sich die Bergsteiger um drei Uhr morgens wecken. Eine Stunde später begann der Aufstieg zum Südgipfel. Am Abend vorher wurde schon ausgemacht, wer von den 18 Personen was zu tragen hat. Zur Sicherung in dem steilen Felsgelände wurden etliche Fixseile angebracht. Die erste längere Pause legten die Pfaffenhofener auf der Schönfeldwiese ein. Nach fünf Stunden mühevollem Aufstieg erreichten die Naturfreunde schließlich den Watzmann Gipfel. Nach einer Rast stellten die Bergsteiger das neue Gipfelkreuz auf und verankerten es sturmsicher. Am gleichen Tag noch stiegen sie über die Wimbachgrieshütte wieder ins Tal ab und machten sich noch auf den Heimweg in die Hallertau.
Jahrelang kümmerten sich noch die Bergsteiger Karl Weber und Raimund Petz um das Gipfelkreuz. Vor einigen Jahren wurde der ehrenvolle Auftrag an die nächste Generation übergeben. 2021 haben die Bergsteiger der Pfaffenhofener Naturfreunde ein Gestell angebracht, welches das Kreuz zusätzlich auf dem brüchigen Gestein der Südspitze stabilisieren soll. Die Naturfreunde, die kürzlich das Kreuz neu gestrichen haben, wählten für ihren Aufstieg auf den Watzmann die Wieder-Route durch die kleine Ostwand, die auf die 2714 Meter hohe Mittelspitze führt. Von dieser gelangten sie schließlich auf den Südgipfel.
Auch wenn das Kreuz inzwischen etwas schief steht, steht es trotzdem stabil und wird hoffentlich noch viele Jahrzehnte einen der höchsten Gipfel in den Berchtesgadener Alpen markieren.
Hier einige Bilder von dieser Tour
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